Viewpoints ist ein Wahrnehmungstraining.

Viewpoints ist eine Improvisations- und Arbeitstechnik für Schauspieler.

Viewpoints macht physische Kriterien von Zeit und Raum zur bewussten Grundlage unseres Handelns. So wird konkrete Orientierung und Interaktion nach objektiv wahrnehmbaren Richtlinien möglich.

Viewpoints geht von einer funktionierenden Einheit von Körper und Geist aus, in der es keine Hierarchie gibt: körperliche Handlung folgt nicht erst der Analyse. Gedanke und Handlung sind eins.

Viewpoints ist prozessorientierte Arbeit, nicht ergebnisorientierte.

Viewpoints setzt Prozesse in Gang, damit sich Dinge ereignen können.

Viewpoints ist Grundlagenforschung, Werkzeug, Training.

Viewpoints ist gemeinschaftliche Kreativität.

Viewpoints ist Theater der praktischen Forschung und der Entdeckung.

Viewpoints ist ein Aufbruch in Gegenden, von deren Existenz wir noch nichts wissen.

 

 

ZEIT

Tempo

Dauer

Kinästhetischer Reflex

Wiederholung 

 

RAUM 

Gestalt

Geste

Räumliche Beziehung

Topographie

Architektur


 

 

Mary Overlie formulierte erstmals in den 70er Jahren ein Viewpoints-Vokabular für Tänzer. Sie orientierte sich dabei an der Sprache bildender Künstler, an deren nachvollziehbarer Sachlichkeit und einleuchtender Produktivität. Anne Bogart entwickelte dieses Vokabular weiter und formte Viewpoints zu einem Arbeitssystem für Schauspieler.

VIEWPOINTS, übersetzt von Martin Carnevali

 

 

Fotos © Mehmet Vanli